Mind the gap – schließen Sie die Lücke zwischen Strategie und operativer Umsetzung

Wer einmal ein paar Tage in London mit der U-Bahn unterwegs war, hat es noch tagelang im Kopf – an jeder Haltestelle und bei jeder Durchsage heißt es „Mind the gap“. Diese eindringliche Warnung davor, in die Lücke zwischen Bahnsteigkante und U-Bahn zu treten, sollten sich einige Unternehmen auch zu Herzen nehmen, wenn es um ihre Strategie und deren Umsetzung geht. Denn dort gibt es eine oftmals noch viel größere Lücke.

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Frei nach dem Gedanken: „Wer noch so gute Rezepte schreibt, wird am Ende auch nicht satt“, setzen sich viele Unternehmen strategische Ziele, achten aber nicht darauf, dass diese auch in der täglichen operativen Arbeit umgesetzt werden. Die Lücke zwischen den langfristigen Visionen und den täglichen Aufgaben ist meist groß. Doch wie lässt sie sich schließen?

 

Strategische Ziele vs. operative Realität

Unternehmen setzen sich häufig ehrgeizige strategische Ziele, die auf einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren ausgelegt sind. Diese langfristigen Visionen werden dann in Jahresziele und Quartalsziele heruntergebrochen. Doch trotz dieser klaren Struktur entsteht oft eine Diskrepanz zwischen den Zielen und der täglichen Arbeit. Obwohl übermäßig Zeit und Geld in großartige Strategien investiert wird, sind nicht alle erfolgreich. Hier sind einige Gründe, warum die Strategieumsetzung scheitert:

  • Es gelingt nicht, die richtigen Leute einzubeziehen, oder es mangelt an Effektivität
  • Die Verantwortlichkeiten sind nicht geklärt
  • Es gibt nicht genügend Zeit und Budget zur Umsetzung
  • Die Strategie ist zu komplex oder zu vage, um sie zu verstehen
  • Entscheidungen werden nicht getroffen
  • Prioritäten werden nicht gesetzt
  • Die Kommunikation läuft nicht rund
  • Folgemaßnahmen wie Überprüfung, Bewertung oder Realisierung notwendiger Änderungen werden nicht durchgeführt

Viele Führungskräfte und Mitarbeitende wissen oft gar nicht genau, wie ihre tägliche Arbeit zu den übergeordneten Zielen beiträgt. Sie arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen und hoffen, das Richtige zu tun. Und genau hier sollten Sie als Erstes ansetzen.

 

Die richtigen Fragen zur Strategie stellen

Um die Kluft zwischen Strategie und operativer Arbeit zu überbrücken, ist es wichtig, einen klaren Zusammenhang herzustellen. Dies gelingt am besten durch gezielte Fragen:

  • Langfristige Ziele (3-5 Jahre): Was müssen wir innerhalb eines Jahres erreichen, um unsere 3-5-Jahres-Ziele zu erreichen?
  • Jahresziele: Was müssen wir in den kommenden drei Monaten tun, um unsere Jahresziele zu erreichen?
  • Welche operativen Maßnahmen müssen wir ergreifen, damit wir die Ziele in den kommenden 3 Monaten erreichen?

Diese Fragen sorgen für mehr Klarheit und brechen die strategischen Ziele in konkrete operative Maßnahmen herunter, aus denen wiederum Zeit und Budget abgeleitet und die richtigen Prioritäten gesetzt werden.

 

Das Auge „isst“ mit

Ein weiterer Faktor ist, wie die strategischen Ziele dargestellt werden, damit sie bei den Führungskräften und Mitarbeitenden deutlich werden. Zum Glück ist es heute eher selten geworden, dass diese auf 100 oder mehr Seiten ausgedruckt werden – wenngleich das doch noch vorkommt. Doch auch die Wahl endloser Excel-Tabellen ist nur bedingt förderlich für die Umsetzung.

Um den Fortschritt sowohl bei den Zielen als auch bei der operativen Arbeit auf einen Blick sichtbar zu machen, empfehle ich Kollaborationstools wie beispielsweise Miro. Dort wird der Strategieprozess transparent und übersichtlich dargestellt, was es ermöglicht, die Umsetzung der Strategie kontinuierlich im Blick zu behalten und schnell nachzujustieren, wenn es nötig ist.

 

Flight Level 3: Ein Modell für mehr Transparenz und aktive Gestaltung

Flight Level 3 ist ebenfalls ratsam bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Hier werden die Ziele klar und transparent kommuniziert und in konkrete Maßnahmen heruntergebrochen. Es wird auch festgelegt, welche Optionen für das Unternehmen vielversprechend sind und die Strategie voranbringen. Daraus werden Projekte oder Initiativen für den operativen Bereich abgeleitet. Flight Level 3 bietet den größten Hebel zur Fokussierung der Organisation, da hier deutlich wird, welche Projekte notwendig sind und welche bearbeitet werden müssen. Durch diese klare Ausrichtung können Ressourcen effizienter eingesetzt werden, was zu einer höheren Erfolgsquote bei der Umsetzung führt. Zudem ermöglicht es eine bessere Abstimmung zwischen den verschiedenen Abteilungen und Teams, wodurch Synergien optimal genutzt werden. (Mehr zu den Flightlevels lesen Sie hier.)

 

Die Strategie aktiv umsetzen

Die strategische Ausrichtung und Umsetzung sind die wichtigsten Faktoren für den Erfolg von Unternehmen. Unabhängig davon, wie klein oder groß Ihre Strategie ist, ist ihre effektive Umsetzung entscheidend, damit Ihr Unternehmen flexibel, anpassungsfähig und reaktionsfähig gegenüber Marktveränderungen bleibt.

Die erfolgreiche Umsetzung einer Unternehmensstrategie erfordert mehr als nur das Setzen von Zielen. Es bedarf eines klaren Plans zur Überbrückung der Lücke zwischen strategischen Zielen und operativer Arbeit sowie geeigneter Tools zur Schaffung von Transparenz.

Wenn Sie Unterstützung bei der Implementierung eines transparenten und aktiven Strategieprozesses benötigen oder mehr über das Flight Level 3 Modell erfahren möchten, machen Sie gerne einen persönlichen Termin mit mir aus.