Unsichtbare Prozesse – wissen Sie was genau in Ihrem Unternehmen läuft?

Haben Sie auch das Gefühl, das irgendetwas nicht stimmt? Vielleicht können Sie nicht genau festmachen, woran es liegt, stellen aber fest, dass Dinge zu lange für die Umsetzung brauchen oder dass zu viel Geld in Projekte fließt, die nicht fliegen. Unsichtbare Prozesse, die nicht sofort wahrnehmbar sind, treiben oftmals unnötig die Kosten in die Höhe. Lassen Sie uns daher einmal gemeinsam einen Blick auf diese Prozesse werden.

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Ein elementarer Teil in jeder Organisation ist die Unternehmens- und Teamkultur. Vieles, was in der Kultur verankert ist, spielt sich auf einer unsichtbaren Ebene ab. Die Werte, Motive, Emotionen ebenso wie Einstellungen, Haltungen oder Bedürfnisse sind nicht sichtbar, prägen aber die Entscheidungen, die Handlungen und das Verhalten aller Organisationsmitglieder. Damit wirkt die Unternehmenskultur nach innen wie nach außen – und manchmal kommt es hier zu Differenzen in der Wahrnehmung. Um den unsichtbaren Teil aufzudecken, ist es hilfreich die oftmals unausgesprochenen Fragen zu stellen: „Wie wollen wir im Team zusammenarbeiten?“, „Was brauchen wir für ein gelingendes Miteinander?“ oder „Welche Werte sind uns wichtig?“, sind einige Beispiele dafür. Zementierte Glaubenssätze zu hinterfragen und greifbare Impulse zu geben, sind ein guter Schritt, um die Unternehmens- und Teamkultur sichtbarer zu gestalten.
 

Vorder- und Hinterbühne

Schließen Sie einmal Ihre Augen und stellen sich eine Bühne vor. Was sehen Sie? Einen Künstler, einen Musiker, einen Redner? Denken wir an eine Bühne, so sehen wir das, was auf ihr geschieht. Adaptieren wir dieses Bild in eine Organisation, so sehen wir hier auch diese Vorderbühne, sprich das, was an Arbeit geleistet und die Strukturen, denen gefolgt wird. Doch hinter den Kulissen, also auf der sogenannten Hinterbühne, spielt sich ebenfalls vieles ab, dass unsichtbar für die „Zuschauer“ ist. Es sind die kreativen Prozesse, der Austausch mit den KollegInnen in der Kaffeeküche, das Diskutieren von Problemstellungen oder das Ausprobieren von Neuem. Diese unsichtbare Hinterbühne ist wichtig und leistet ebenfalls einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg.

 

Konflikte

Konflikte innerhalb von Teams oder auf C-Ebene sind wie Bremsklötze. Sie blockieren Prozesse und brodeln oft unsichtbar vor sich hin. Ein Beispiel hierzu: Kollege A braucht für das Weiterkommen seines Projekts Informationen von Kollegin B – nun haben die beiden einen Konflikt. Kollege A wendet sich deshalb an Kollege C, um Kollegin B aus dem Weg zu gehen. Dieser arbeitet aber nicht direkt am Projekt und sieht keine Priorität darin, Kollege A mit den nötigen Informationen zu versorgen. Sie sehen schon, worauf ich hinauswill. Unsichtbare Konflikte sind wie Bremsklötze.

Auf C-Ebene können persönliche Ziele und Anreize ebenfalls Konflikttreiber sein, die vielleicht zu Entscheidungen führen, die nur augenscheinlich im Sinne des Kunden sind und unsichtbar vielmehr der eigenen Zielerreichung dienen. Machtausübung und Konflikte sowie politische Prozesse innerhalb des Unternehmens bzgl. der Entscheidungsfindung sind unsichtbare Aspekte, wie wiederrum eine Auswirkung auf die Wertschöpfung, Umsetzung der Strategie und damit auch auf den Nutzen des Kunden haben. Konflikte offen anzusprechen, wenn nötig einen Mediator miteinzubeziehen und zu reflektieren worin die Ursachen liegen, bringt vieles an die Oberfläche und macht es damit sichtbar und bearbeitbar.

 

Wertschöpfung

Sie freuen sich darüber, dass vieles innerhalb der Wertschöpfung Ihrer Organisation transparent ist. Doch was ist mit dem Teil, der unsichtbar bleibt? In dieser „Dunkelkammer“ stehen Fragen wie „Was passiert eigentlich zwischen den operativen Teams?“, „Welche Abteilungen werden benötigt, um einen Wert zu generieren?“, „Wohin fließt die Arbeitszeit und wie setzt sich der Time-to-Market eigentlich zusammen?“ Bringen Sie diese Fragen ans Licht kann offenbart werden, wo sich die Arbeit im System staut und die Wertschöpfung noch transparenter gemacht werden kann.

 

Unternehmensstrategie

Jeder im Unternehmen kennt die Strategie – das ist doch ein gutes Zeichen, oder? Hier kann ich nicht widersprechen. Doch wie lässt sich die Strategie transparent in konkrete bzw. messbare Handlungen übersetzen? In der Regel sind mehrere Teams oder sogar die ganze Organisation betroffen. Die Umsetzung läuft daher weniger fokussiert ab. Jedes Team und jeder im Team legt sofort los. Stellen Sie sich das jetzt vor wie auf der Autobahn, kehren alle gleichzeitig vom Urlaub zurück, dann gibt es aufgrund der Auslastung einen Stau. Daher ist es vor dem Loslegen wichtig, die nötige Transparenz zu schaffen und sich zu fragen, wie viel an Arbeit sich gleichzeitig im System befindet. Es ist auch hilfreich, die verwendeten Tools einmal durchzugehen, hier werden oftmals viele Informationen geschluckt oder sind nur schwer auffindbar.

 

Es brennt und brennt…

Unsichtbare Prozesse sind wie ein Feuer, das unaufhörlich brennt und immer mehr an Raum gewinnt. Wird das Feuer weiter mit Unsichtbarem genährt, verbrennt es mehr und mehr Geld, da nur schwer bezifferbare Konfliktkosten entstehen. Indem Sie mehr Transparenz schaffen und Unsichtbares sichtbar machen, ist auch das Feuer deutlich erkennbar und Sie haben Anhaltspunkte zur Brandbekämpfung.

 

Die eigene Welt

Die eigene Welt ist um ein Vielfaches größer als das, was wir im ersten Moment sehen und hören können – sich dessen bewusst zu werden ist ein wichtiger Schritt. Zu wissen, dass es Dinge gibt, die wir selbst erstmal nicht beeinflussen, sondern nur beobachten können, trägt dazu bei, den Fokus nicht mehr auf das Unsichtbare zu legen. Im Umkehrschluss wird dadurch vieles sichtbarer.

Reflektieren Sie einmal selbst Ihre eigene Welt und jene innerhalb Ihrer Organisation. Versuchen Sie ganz bewusst wahrzunehmen, was alles unsichtbar ist – gerne unterstütze ich Sie dabei. Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir, um einen unverbindlichen Gesprächstermin zu vereinbaren.