Meine Fachkräfte sollen bleiben – aber wie?

Ob in der Industrie, Gastronomie oder im Handwerk – der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Haben auch Sie Schwierigkeiten, Ihre Fachkräfte zu halten oder neue Fachkräfte zu finden? Wie sieht es mit der jüngeren Generation aus – gibt es auch dort keine potenziellen Fachkräfte? Um potenzielle neue Mitarbeitende für das Unternehmen zu begeistern und langjährig zu halten, sind drei Säulen von essenzieller Bedeutung: Mensch, Prozesse, Systeme. Sind diese aufeinander abgestimmt, gewinnen Unternehmen an Stabilität für die Zukunft.

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Aber wie genau funktioniert das? Zunächst gilt es einige wesentliche Grundbausteine zu beachten. Fachkräfte und natürlich auch alle anderen Mitarbeitenden wünschen sich eine faire Bezahlung und wertschätzende Umgangsweise, gegenseitiges Zuhören und Mitentscheidungsrechte sowie fördernden und fordernden Aufgaben mit einer gewissen Sinnhaftigkeit. 

 

Führung mit Einfluss

Die Führung beeinflusst die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden maßgeblich. Im schlimmsten Fall führt dieser Einfluss zu hohen Kündigungsraten, im besten zu zufriedenen Mitarbeitenden, die ihr Wissen und Engagement mit Freude einbringen. Hierbei gibt es zwei große Baustellen, die eine Herausforderung für Organisationen darstellen. Zum einen geht es um die Politik im Unternehmen, die nicht selten zu destruktiven Konflikten führt. Zum anderen herrscht teilweise eine Fehlerkultur, die Scheitern mit Versagen gleichsetzt. Werden diese Punkte kritisch hinterfragt und daran gearbeitet, profitieren alle im Unternehmen davon.

Zudem sollten die einzelnen Generationen hinsichtlich ihrer entsprechenden Umstände betrachtet werden. Während Generation Y es zum Beispiel für wichtig hält, eine Work-Life-Balance zu generieren und Selbstverwirklichung als oberste Priorität setzt, stellt Generation Z hohe Ansprüche an Unabhängigkeit und freie Entfaltung. Dabei sind Selbstverwirklichung wie Flexibilität besonders wichtig, wozu auch die Wahl des Arbeitsplatzes, der Zeit und dem Arbeitgeber zählt. Wer sich als attraktiver Arbeitgeber für Fachkräfte positionieren möchte, sollte die Ansprüche der einzelnen Generationen im Blick behalten.

 

Säule 1 – der Mensch im Unternehmen

Als Führungskraft haben Sie, wie bereits erwähnt, großen Einfluss auf Ihre Mitarbeitenden. Stellen Sie sich daher einmal die Frage, wie Sie mit diesen kommunizieren möchten. In den meisten Fällen ist das traditionelle Top-Down wenig förderlich – Kommunikation auf Augenhöhe schafft hingegen Vertrauen. Wenn Sie zum Wegbegleiter werden, Servant Leadership leben und mit gutem Beispiel vorangehen, werden sie schnell eine positive Entwicklung Ihrer Mitarbeitenden feststellen. Ein weiterer Punkt, wie Sie die Säule Mensch im Unternehmen stabil aufstellen, ist Argumente und Perspektiven der Mitarbeitenden ernst zu nehmen – sie sind an der Basis und wissen oftmals sehr genau, was läuft und was nicht. Fördern Sie zudem Stärken, pflegen einen wertschätzenden Umgang und führen eine unterstützende Feedbackkultur ein, legen Sie die Basis für zufriedene Mitarbeitende. Ein zusätzlicher Tipp ist den Umgang mit der Übergabe von Verantwortung bewusst zu gestaltet. Nutzen Sie hierzu Tools wie Delegation Poker, um ein gemeinsames Verständnis von Verantwortung zu bekommen.

 

Säule 2 – der Prozess

Ebenso wie der Mensch, zählt auch der Prozess zu einer der essenziellen Unternehmenssäulen. Ihnen als Führungskraft obliegt hier den Mitarbeitenden Aufgaben zu geben, sie gleichermaßen fordern und fördern. Den Sinn und Zweck dieser Arbeit transparent darzustellen, die eigenen Mitarbeiter mit ihrer Kreativität bezogen auf den Sinn einzubinden und zu erklären, welche Probleme am Markt damit gelöst werden oder welchen Nutzen der Kunde davon hat, sorgt dafür, dass der tiefere Sinn hinter den Aufgaben verstanden wird – was gerade im Hinblick auf die neuen Generationen ein wichtiger Faktor ist. Jeder Mensch ist individuell und hat sein eigenes „System“ – geben Sie Ihren Mitarbeitenden die Freiheit nach diesem zu arbeiten und reflektieren Sie gemeinsam in einer positiven Fehlerkultur, was gut ist und an welchen Stellen noch Handlungsbedarf besteht. Der Freiraum im Prozess, auch auszuprobieren und mitzugestalten, trägt maßgeblich zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden bei. Kommen dann noch agile Arbeitsweisen und ein agiles Mindset hinzu, motiviert das zusätzlich.

 

Säule 3 – das System

Es gibt viele Faktoren, die dazu beigetragen, dass sich das Arbeiten verändert – von New Work über Digitalisierung bis hin zu Homeoffice – das System ist im Wandel. Mitarbeitende und insbesondere Fachkräfte haben daher auch ganz andere Ansprüche an die Arbeitgeber und die Führung. Regelmäßige Weiterbildungsangebote, eine faire Bezahlung wie ein fairer Freizeitausgleich, ein Belohnungssystem, das die Gesamtleistung bewertet, flexible Arbeitsorte und -zeiten sind wichtige Faktoren in diesem neuen „Arbeitssystem“. Wertschätzung bringen Sie zum Beispiel zum Ausdruck, wenn Ihre Mitarbeitenden Hardware und Arbeitsgeräte haben, die sie wirklich unterstützen oder wenn Sie beispielsweise auch den Schreibtisch für das Homeoffice bezuschussen. Anstatt auf den Aufstieg anhand der Karriereleiter können Sie auch auf Alternativen setzen, wie es das Unternehmen Buurtzorg macht. Hier wird durch Selbstorganisation der Teams, einen starken Purpose, Vertrauen und die Bereitschaft, Fehler zu machen zu dürfen, Motivation geschaffen.

 

Fazit

Sollten Sie es schaffen, diese einzelnen Säulen miteinander zu vereinen – dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Ihre Mitarbeitenden zukünftig bleiben werden und stets neue Mitarbeitende dazu stoßen werden.  

Wenn Sie nun neugierig auf die drei Säulen in Ihrem Unternehmen geworden sind, dann begleite ich Sie dabei gerne. Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir, um einen unverbindlichen Gesprächstermin zu vereinbaren.