Kommunikation – der Schlüssel zu mehr Transparenz im Unternehmen

Durchschnittlich kommen wir auf 16.000 ausgesprochene Worte pro Tag. Bedenken wir jetzt, dass wir einen Großteil des Tages in der Arbeit mit Kollegen und Kunden verbringen, sollte man annehmen, dass wir viel kommunizieren. Dennoch klagen die Menschen in vielen Unternehmen darüber, dass Konflikte im Team nicht angesprochen werden, die Gespräche eher oberflächlich sind oder Meetings einer Statusabfrage gleichen, in denen jeder kurz und knapp den Stand der Dinge mitteilt. Auch mangelnde Transparenz ist ein Thema, das immer wieder auf den Tisch kommt. Die daraus resultierenden Fragen sind: Wie sollten wir kommunizieren und welches Umfeld braucht es dafür?

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Kommunikation – der Schlüssel zu mehr Transparenz im Unternehmen

Durchschnittlich kommen wir auf 16.000 ausgesprochene Worte pro Tag. Bedenken wir jetzt, dass wir einen Großteil des Tages in der Arbeit mit Kollegen und Kunden verbringen, sollte man annehmen, dass wir viel kommunizieren. Dennoch klagen die Menschen in vielen Unternehmen darüber, dass Konflikte im Team nicht angesprochen werden, die Gespräche eher oberflächlich sind oder Meetings einer Statusabfrage gleichen, in denen jeder kurz und knapp den Stand der Dinge mitteilt. Auch mangelnde Transparenz ist ein Thema, das immer wieder auf den Tisch kommt. Die daraus resultierenden Fragen sind: Wie sollten wir kommunizieren und welches Umfeld braucht es dafür?

Kommen wir noch einmal auf die Transparenz zurück. Ähnlich wie die Unternehmenskultur ist sie etwas, das nicht von oben verordnet werden kann. Gerade Führungskräfte haben über viele Jahre gelernt, dass sie gewisse Informationen besser für sich behalten. Das mag daran liegen, dass sie sich nicht gerne in die Karten schauen lassen und nur wenig Vertrauern in die eigenen Mitarbeitenden setzen. Wer viel preisgibt, geht auch das Risiko ein, dass dieses Wissen missbraucht wird oder gefährdet seine (Macht-) Stellung. Es ist jedoch klar, dass diese Haltung in der heutigen Arbeitswelt nicht mehr funktioniert und ein Umdenken stattfinden muss. Wer mehr Transparenz ins Unternehmen bringen möchte, muss in erster Linie ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Vertrauen herrscht. Dieses ist auch der Grundstein für eine gelungene Kommunikation.

Ohne Kommunikation kein Überleben

Im ersten Moment mag sich das drastisch anhören, doch Unternehmen, in denen nicht kommuniziert wird, werden auf Dauer nicht überleben können. Das gilt unter anderem, wenn Fehler passieren oder Probleme auftreten. Wird nicht darüber gesprochen oder werden sie ignoriert, hat das mitunter schwerwiegende Konsequenzen, die sich durch alle Abteilungen ziehen. Nur durch gute Kommunikation lassen sich Lösungen finden. Auch Vereinbarungen und Richtlinien können nur getroffen und eingehalten werden, wenn darüber gesprochen wird. Nehmen wir an, die Führung in einem Unternehmen möchte, dass die Mitarbeitenden ab sofort eine bestimmte Reihenfolge bei der Abarbeitung eines Auftrags einhalten. Es werden klare Regeln aufgestellt. Selbstverständlich müssen diese auch kommuniziert werden. Viel wichtiger ist jedoch, dass gesagt wird, warum das so laufen soll. Dadurch entwickeln die Mitarbeitenden ein Verständnis, erkennen den Beweggrund und die Logik dahinter und es fällt ihnen leichter, sich daran zu halten. Allerdings ist bei der Kommunikation auch Vorsicht geboten, denn nur weil mehr gesprochen wird, entsteht nicht automatisch mehr Transparenz.

Mehr ist nicht immer mehr

Entscheidend für gute Kommunikation ist das Umfeld. Herrscht im Unternehmen eine destruktive Fehlerkultur, wird kaum jemand über gescheiterte Projekte oder Misserfolge sprechen wollen. Wahrscheinlich wird jeder Mitarbeitende es nach spätestens zwei Versuchen aufgeben. Auch ein Umfeld, in dem sich viele „Klugscheißer“ tummeln, ist der Kommunikation abträglich. Sätze wie „Ich weiß das besser, schließlich bin ich schon länger im Unternehmen.“ „Diese Idee hatte ich auch mal, kannst du vergessen, funktioniert nicht.“ oder „Komm, ich zeig dir jetzt mal, wie man das richtig macht.“ tragen nicht dazu bei, dass die Menschen gerne und offen miteinander kommunizieren. Oft beobachte ich, dass in den Unternehmen zwar viel gesprochen wird, aber nicht über das richtige. Manche halten sich sehr lange damit auf, die Vergangenheit zu analysieren, statt Lösungen für die Zukunft zu generieren. Andere verlieren sich in Details und diskutieren wochen- oder gar monatelang über Unwesentliches. Und dann gibt es noch diejenigen, die sich den eigentlichen Problemen nicht stellen wollen und geschickt um den heißen Brei reden. Mehr Kommunikation heißt somit nicht, dass auch mehr Transparenz erreicht wird.

Wir reden immer aneinander vorbei

Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen aneinander vorbeireden. Das mag an einer Sprachbarriere liegen. Treffen Mitarbeitende aus unterschiedlichen Nationen aufeinander, kann es zu Missverständnissen kommen. Auch kann es aufgrund eines geringeren Wortschatzes dazu kommen, dass Informationen nicht weitergegeben oder korrekt aufgefasst werden. Es gibt jedoch auch weitere Gründe, die dazu führen, dass Menschen in Unternehmen aneinander vorbeireden. Zum Beispiel, wenn Erwartung und Ziele nicht transparent gemacht werden und jeder sein eigenes „Süppchen“ kocht.

Wie schlägt was

Die Art, wie wir kommunizieren, ist ebenfalls ausschlaggebend dafür, ob sie zum Erfolg beiträgt oder zu Konflikten führt. Hierzu ein einfaches Beispiel: Es wird ein Workshop im Team angesetzt und alle finden sich im (virtuellen) Konferenzraum ein. Die Führungskraft ergreift das Wort und hält einen halbstündigen Monolog. Das allein ist schon ein echter Kommunikations-Killer. Noch dazu spricht sie von oben herab und alles andere als wertschätzend. Danach werden die einzelnen Teammitglieder gebeten, etwas beizutragen. Schweigen. Ein schwelender Konflikt im Team wurde noch nicht bearbeitet und niemand möchte sich jetzt äußern. Die Führungskraft ist sauer, wird lauter und übt Kritik an den Mitarbeitenden, ohne auf den wesentlichen Punkt zu sprechen zu kommen. Wie etwas kommuniziert wird, schlägt mitunter, was kommuniziert wird. 

Wie entsteht eine gesunde Kommunikation?

Am Ende bleibt die Frage, wie es Unternehmen und Führungskräften gelingt, ein gutes Kommunikationsumfeld zu schaffen, welches zu mehr Transparenz beiträgt. Zunächst spielt Vertrauen eine große Rolle. Wissen die Mitarbeitenden, dass das, was sie der Führungskraft erzählen, vertraulich behandelt wird und können sie ebenfalls darauf vertrauen, ernstgenommen zu werden, fördert dies die Kommunikation. Zudem trägt ein Umfeld, in welchem die Mitarbeitenden ermuntert werden, sich einzubringen, zu mehr Kommunikation bei. Regt die Führungskraft an, dass im Team Vorschläge oder Lösungen erarbeitet werden und geht darauf ein, wenn Missstände und Konflikte angesprochen werden, legt das den Grundstein für gelungene Kommunikation. Jeder im Unternehmen, unabhängig von Position, Nationalität oder Länge der Zugehörigkeit soll das Gefühl bekommen, sprechen zu dürfen und gehört zu werden.

Wie gut läuft die Kommunikation in Ihrem Unternehmen? Gibt es noch Luft nach oben, dann lassen Sie uns telefonieren oder vernetzen Sie sich auf LinkedIn mit mir.