Jeden Tag eine neue Herausforderung – jetzt muss gehandelt werden und agile Unternehmen sind dabei im Vorteil

Gefühlt bringt derzeit jeder Tag eine neue Herausforderung mit sich. Unternehmer und Unternehmerinnen sowie Führungskräfte müssen mit den unterschiedlichsten Schwierigkeiten jonglieren: Nach wie vor sind die Auswirkungen von Corona zu spüren und jetzt auch noch der Krieg. Mitten in Europa, quasi vor unserer Haustür. Bereits jetzt treffen uns die negativen Auswirkungen – und zwar nicht nur an der Tankstelle. Lieferketten brechen zusammen, Märkte und Einnahmequellen versiegen, der Druck, die Wertschöpfungsketten zu sichern, steigt. Es ist höchste Zeit zu handeln, denn wer jetzt den Kopf in den Sand steckt und einfach abwartet, wird keine Zukunft mehr haben. Wer überleben will, muss sein Business agil machen.

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Neben den Herausforderungen, die die äußeren Rahmenbedingungen mit sich bringen, stehen viele Unternehmen auch vor internen Problemen. Sie haben Schwierigkeiten, ihre Strategie umzusetzen, arbeiten gleichzeitig an vielen Baustellen, von denen keine fertig wird und haben dadurch den Überblick verloren. Hinzu kommen meist noch Projekte, die zu lange dauern und eine sehr eingeschränkte Reaktionsfähigkeit. Noch nie mussten sich Unternehmen so schnell anpassen wie heute – sie müssen neue Märkte und Potenziale identifizieren und wer einen Schritt zurückbleibt, fliegt aus dem Markt.

Schnelles strategisches Handeln ist gefragt

Für Unternehmen ist es wichtiger denn je, eine Strategie zu haben und diese schnell umzusetzen. Infolgedessen bedeutet dies einen kritischen Blick auf alle derzeitigen Projekte zu werfen und diese ggf. zu stoppen oder nicht weiter zu verfolgen. Kein Mensch kann mit gezieltem Fokus und gleich hoher Energie parallel an zahlreichen Projekten arbeiten. Aufgrund dessen ist es wichtig, die Prioritäten zu definieren und nur die Dinge anzugehen, die auch tatsächlich auf die Strategie des Unternehmens einzahlen. Jetzt gilt es, die Ressourcen zu bündeln und nicht mit irrelevanten Projekten zu verschwenden. 

Agile Unternehmen klar im Vorteil

In den schnelllebigen herausfordernden Zeiten haben Unternehmen, die agil arbeiten, klare Vorteile. Insbesondere die, die verstanden haben, dass Agilität nicht nur auf Teamebene stattfindet muss, sondern im gesamten Unternehmen. Wer hier noch Luft nach oben hat, sollte die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, um von der Strategie über die Koordination bis hin zur Ausführung das gesamte Business agil aufzustellen. Agile Organisationen sind äußerst flexibel, nicht zuletzt, weil Entscheidungen mit den richtigen Leuten aus den unterschiedlichen Ebenen getroffen werden. Hierarchie rückt in den Hintergrund – das Ziel in den Vordergrund. Es bringt nichts, wenn die Vorstandsebene etwas umsetzen will, aber die darunterliegenden Mitarbeitenden gerade de facto keine Zeit haben und zig andere Themen bearbeiten. Entscheidend ist, dass alle Bereiche zusammenarbeiten. Drei Ebenen, die Business-Agilität ausmachen, sehen wir uns im Folgenden näher an.

Die Strategieebene – hier wird die Zukunft der Organisation gesichert

Auf Strategieebene sollte eine Balance zwischen Innovation, Experiment und operativer Arbeit herrschen. Das Mittel zur Wahl, um dies zu erreichen und für die nötige Transparenz zu sorgen, ist Kanban. Das agile Unterstützungsframework setzt darauf, die Arbeit beispielsweise über ein Board transparent zu machen und kontinuierlich in kleinen Zyklen zu verbessern. Einer der Kanban-Grundsätze ist: „Stop starting, start finishing“. Sprich, es sollte alles darangesetzt werden, die Arbeit fertig zu bekommen, bevor ständig neue Themen eröffnet werden. Auf die Strategie bezogen heißt das, nur wenige oder ein Thema zu starten, auf das sich die Mitarbeitenden fokussieren können und dieses auch schnellstmöglich abzuschließen. Das Kanbanboard macht darüber hinaus sichtbar, wie viele Themen sich gleichzeitig in Arbeit befinden, was wiederum Auswirkungen auf die Organisation hat und damit im Endeffekt auf den Time-To-Market. Ein weiterer Vorteil: Transparenz ermöglicht Priorisierung, die unabdingbar für Fokussierung ist.

Die Koordinationsebene – kein Team ist alleinig verantwortlich

Die meiste Zeit, die verloren geht, ist Wartezeit aufgrund von Abhängigkeiten. Arbeitet Team 1 noch an Punkt a, muss Team 2 warten, bis es mit b loslegen kann. Kein Team ist allein verantwortlich, wenn es zu Verzögerungen kommt, sondern es ist immer ein Zusammenspiel aus allen Beteiligten. Die Koordination solcher Abhängigkeiten, von denen mehrere Teams betroffen sind, findet ebenfalls über Kanban statt. Wird auf der Strategieebene sauber gearbeitet, ist allen bekannt, an welchen Projekten gearbeitet wird und wo die Priorität liegt. Die Koordinationsebene ist jetzt ausschlaggebend, um die Umsetzung zu steuern und Wartezeiten zu minimieren. 

Teamebene – Transparenz ist das Gebot der Stunde

Mit welchem Tool die Agilität auf Teamebene stattfindet, ist nicht mehr so entscheidend – es kann ebenfalls über Kanban erfolgen, aber auch Scrum kann hier zum Einsatz kommen. Viel wichtiger ist an dieser Stelle, dass das Team an den richtigen Sachen zur richtigen Zeit arbeitet, um die Wartezeiten für die Koordinationsebene zu reduzieren. Einzelne Teams völlig zusammenhanglos und losgelöst von der Strategie zu agilisieren, trägt zwar dazu bei, agile Teams zu fördern, aber die ganze Organisation wird dadurch nicht automatisch ebenfalls agil.

Fazit

Um auf die heutigen äußeren wie inneren Herausforderungen schnell zu reagieren, braucht es mehr, als nur agile Teams, es braucht in der gesamten Organisation Business-Agilität. Die Uhren ticken unaufhaltsam und wir haben die fünf vor 12 längst überschritten. Deshalb gilt es jetzt zu handeln, bevor es zu spät ist.

Wollen Sie mehr Business-Agilität und schnellere Reaktionszeiten wissen, dann lassen Sie uns dazu gerne telefonieren oder vernetzen Sie sich auf LinkedIn mit mir.