Hat die Transformationen einen Anfang und ein Ende?

Gerade jetzt zum Jahreswechsel stehen die guten Vorsätze wieder an. Es gibt die typischen Klassiker wie Abnehmen, mehr Zeit für die Familie oder weniger Handy und Internet. Wir alle wissen, dass das meist nicht lange anhält, denn Veränderungen fallen uns schwer. Das gilt auch für Unternehmen und die Mitarbeitenden. Ständige Neuerungen sind für viele eine große Herausforderung. Doch was wäre, wenn die einzige Konstante die Veränderung selbst ist? Frei nach den Worten von Heraklit „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ sollten Anpassungen zum Alltag werden.

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Der Wandel ist so alt wie die Menschheit selbst. Wir befinden uns ständig im Umbruch und entwickeln uns weiter. Auch Unternehmen haben sich schon immer im Wandel befunden – heute ist es für uns zum Beispiel kaum noch vorstellbar, wie in Zeiten vor dem Internet oder modernen Medien gearbeitet wurde. Dadurch wird auch klar, dass Unternehmen nicht mehr in der Weise funktionieren, wie sie es noch vor 20 oder 30 Jahren taten. Die Gründe für Veränderungen sind vielfältig, so haben wir uns immer mehr hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft entwickelt und dadurch andere Ansprüche an die Arbeit. Zudem haben die Menschen ein anderes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Galt früher eine strenge Hierarchie, wird heute zunehmend auf Augenhöhe gearbeitet. Auch die Märkte, Produkte und Dienstleistungen verändern sich ständig und erfordern zunehmend schnellere Reaktionszeiten. Wir sehen also, dass es den Wandel schon immer gab – heute ist er einfach nur etwas schneller.

Was Wandel wirklich bedeutet

Oft wird der Begriff Wandel mit Transformation gleichgesetzt. Damit suggeriert man, dass es einen Anfang und ein Ende gibt. Ähnlich wie die Transformation von der Raupe zum Schmetterling, die einen klaren Start- und Endpunkt hat. Für Mitarbeitende heißt das, sie müssen die beiden fixen Punkte überstehen und erhalten im besten Fall noch die Möglichkeit, mitzugestalten. Ist die Transformation dann einmal geschafft, kehrt wieder Routine ein. Ähnlich wie bei den Neujahrsvorsätzen ist die Gefahr allerdings groß, wieder in alte Muster zu verfallen und den Wandel nur als ein kurzzeitiges „Übel“ zu sehen. Das sollte allerdings nicht das Ziel sein. 

Der Wandel ist kein Schreckgespenst

Wir befinden uns in einem ständigen Wandel und sollten diesen deshalb nicht als Schreckgespenst sehen, sondern als etwas alltägliches. Ersetzen wir den Begriff zum Beispiel durch kontinuierliche Anpassung, wird deutlich, dass es nicht um große allesverändernde Schritte geht, sondern um kleine Justierungen, die die Arbeit erleichtern und Fortschritt möglich machen. Wer gerne kocht, kann sich beispielsweise ein Rezept vorstellen, dass er immer wieder verfeinert. Es gibt unzählige Gewürzkombinationen, die ausprobiert, Garzeiten die verändert oder Zutaten, die angepasst werden können. Dieses Experimentieren mit einem Rezept lässt sich gut auf Unternehmen übertragen. Durch Versuche lässt sich auch hier schnell herausfinden, was gut funktioniert und was nicht. Wer dafür regelmäßig Zeit einplant bzw. den Mitarbeitenden einräumt, wird feststellen, dass der Wandel immer mehr an Schrecken verliert. Es ist dann nicht länger ein langsames, schwerfälliges Vehikel, sondern wie ein Projekt, das durch kleine Anpassungen immer besser wird. 

Wie wird der Wandel zum Erfolg?

Damit kontinuierliche Veränderungen im Unternehmen zum Erfolg werden, braucht es den starken Support durch Führungskräfte. Nehmen wir hier noch einmal das Beispiel der Neujahrsvorsätze. Angenommen, jemand hat sich vorgenommen, fitter zu werden und möchte dafür zweimal die Woche ins Fitnessstudio gehen. Sich allein aufzuraffen und den Plan durchzuziehen ist wesentlicher schwerer, als wenn man zum Beispiel einen Trainer oder guten Freund an der Seite hat, der einen in diesem Plan unterstützt und mitzieht. Ähnlich sollten sich die Führungskräfte in einem Wandel als Coaches sehen, die es ihren Mitarbeitenden leichter machen, die Veränderungen umzusetzen und sie dabei motivierend unterstützen. Ein weiterer Erfolgsfaktor im Wandel ist die Möglichkeit der Mitgestaltung. Viele Menschen möchten nicht einfach etwas vorgesetzt oder gar aufgezwungen bekommen, sondern sich daran beteiligen. Es gilt somit, die Mitarbeitenden aktiv einzuladen. Sie sind meist direkt am Kunden und am Produkt und haben großartige Verbesserungsideen. Unternehmen können nur davon profitieren, diese zu hören und die Mitarbeitenden zu einem Teil der Veränderung zu machen. Was jedoch nicht übersehen werden darf, ist, dass nicht jeder von Anfang an begeistert sein wird. Hier ist es vor allem wichtig, Druck herauszunehmen. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Mitarbeitende zunächst eine Beobachterrolle einnehmen und sich die Veränderungen anschauen. Einige werden später einsteigen, andere bleiben im Hintergrund. Beim Wandel ist es wichtig zu akzeptieren, dass nicht alle im Unternehmen diesen befürworten. Die Chancen erhöhen sich durch eine gemeinsame Vision allerdings rapide. Die Vision sollte das Langzeitziel abbilden und so viele Mitarbeitenden wie möglich emotional abholen. Sie verdeutlicht, warum ein Wandel notwendig ist, und gibt Sinn – werden anschließend regelmäßige Schritte unternommen, um die Vision umzusetzen, hat jeder das Gefühl, etwas dazu beizutragen und Teil des großen Ganzen zu sein. Kleine Feedbackschleifen, Experimente, die transparent reflektiert werden und stetige Anpassungen tragen ebenfalls zum Erfolg des Wandels bei.

Fazit: Den Wandel gemeinsam gestalten

Ein Wandel lässt sich nicht aufzwingen oder anordnen. Vielmehr sollte das Ziel sein, gemeinsam mit den Menschen im Unternehmen die Zukunft zu gestalten. Die Mitarbeitenden brauchen das Gefühl, gehört zu werden und müssen die ernsthafte Möglichkeit haben, mitzugestalten. Nehmen Sie die Mitarbeitenden mit auf die spannende Reise. Gerne stehe ich Ihnen als Lotse und Guide auf dieser zur Seite. Lassen Sie uns telefonieren oder vernetzen Sie sich auf LinkedIn mit mir, damit wir Ihren Wandel zum Erfolg machen.