Flight Levels: Mehr als nur drei Ebenen

Als Praktiker der Flight Levels stehe ich oft vor der Herausforderung, die Tiefe und Bedeutung dieser agilen Methode zu vermitteln. Immer wieder begegne ich der Annahme: "Kann ja nicht so schwer sein, es sind ja nur drei Ebenen bei den Flight Levels." Doch in der Praxis zeigt sich schnell, dass es mehr braucht, um die Ablauforganisation wirkungsvoll zu optimieren.

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Flight Levels als Instrument der Ablauforganisation

Die Flight Levels – ein Modell, das die Ablauforganisation in den Fokus rückt und transparent macht. Der Name Flight Levels ist dabei nicht zufällig gewählt. Je nach Flughöhe erhalten wir mehr einen strategischen Überblick oder eben eine Detailansicht der Arbeit:

  • Flight Level 1 für die operative Ebene, die Teamebene
  • Flight Level 2 für die Koordinationsebene
  • Flight Level 3 für die Strategieebene

Klingt einfach, oder? Doch der Bau von drei oder mehr Kanban-ähnlichen Boards allein bringt noch keine spürbare Verbesserung.

Die Tiefe verstehen: Flight Levels als mehrschichtiges Konzept

Die scheinbare Einfachheit von FL1, FL2 und FL3 täuscht darüber hinweg, dass die Flight Levels ein mehrschichtiges Konzept sind. Sie sind nicht nur physische Boards, sondern vielmehr die Projektionsfläche einer tiefgreifenden Veränderung in der Ablauforganisation. FL1 ermöglicht es Teams, sich selbst zu organisieren auf operativer Ebene, während FL2 die Koordination von End-2-End-Wertströmen in den Fokus rückt. FL3 schließlich betrachtet die strategische Ebene, auf der die Weichen für den Gesamterfolg gestellt werden.

Warum Boards allein nicht ausreichen

Der Irrglaube, dass der simple Aufbau von Boards ausreicht, um die Ablauforganisation zu optimieren, führt oft zu Enttäuschungen. Diese Boards sind lediglich visuelle Manifestationen der eigentlichen Herausforderung. Die wahre Verbesserung kommt erst durch das Verständnis und die Bearbeitung der zugrunde liegenden Prozesse und Zusammenhänge. Die Boards sind Werkzeuge, aber sie allein können die tiefgreifenden Veränderungen nicht bewirken. Nur, wenn die Ablauforganisation ordentlich erkundet wurde, hat man eine Grundlage, wie die unterschiedlichen Flight Levels in der Praxis zusammenwirken und kann Verbesserungen erzielen.

Die Kunst der Kommunikation auf verschiedenen Ebenen

Die Flight Levels erfordern eine klare Kommunikation auf verschiedenen Ebenen der Organisation. Von der Teamebene bis zur Strategieebene müssen Informationen fließen. Die Boards dienen als Schnittstellen, aber die eigentliche Kunst besteht darin, wie diese Informationen interpretiert, geteilt und in Entscheidungen umgesetzt werden. Es geht nicht nur darum, Boards zu haben, sondern darum, wie effektiv sie als Kommunikationsmittel genutzt werden.

Integration in die Organisationskultur

Eine weitere Hürde besteht in der Integration der Flight Levels in die Organisationskultur. Es reicht nicht aus, sie als isoliertes Werkzeug zu betrachten. Die Organisation muss bereit sein, die Prinzipien der Flight Levels in ihren Arbeitsablauf zu integrieren. Das erfordert ein Umdenken und die Bereitschaft, etablierte Strukturen und Prozesse zu überdenken.

Insgesamt verdeutlicht die Betrachtung der Flight Levels als Instrument der Ablauforganisation, dass ihre wahre Wirkung erst durch ein umfassendes Verständnis und eine ganzheitliche Integration in die Organisationskultur entfaltet wird. Es geht über die sichtbare Oberfläche der Boards hinaus und erfordert einen tiefgreifenden Wandel im Denken und Handeln der gesamten Organisation. Gerne können wir dazu persönlich telefonieren oder uns auf LinkedIn vernetzen.