Es ist alles eine Frage der Kommunikation – auch in Unternehmen

„Hätte ich das mal früher erfahren…“ „Warum gibt mir niemand Bescheid?“ „A weiß schon wieder nicht, was B macht und C, den es eigentlich betrifft, ist überhaupt nicht involviert.“ Kommt Ihnen das bekannt vor? Hakt es auch in Ihrer Organisation an der Kommunikation? Dabei reden doch alle miteinander, oder?

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Fühlen sich die Mitarbeitenden in Ihrer Organisation häufig nicht richtig einbezogen? Gelangen wichtige Informationen rechtzeitig an die entsprechenden AnsprechpartnerInnen? Nicht selten gibt es Organisationen, die eine gesunde Kommunikation zu wenig oder im schlimmsten Fall gar nicht berücksichtigen – und das kann der Organisation auf Dauer erheblich schaden. Gerät die Kommunikation ins Stocken, ist das gesamte Überleben der Organisation gefährdet. Dabei gibt es mittlerweile viele Wege, die zu einer erfolgreichen wie zielgerichteten Kommunikation führen. Und das obwohl es in Zeiten der Pandemie immer schwieriger und vor allem seltener wird, Gespräche mit Mitarbeitenden zu führen.

 

Konflikte sind vermeidbare Umwege

„Nein, mit diesem Kollegen spreche ich gerade nicht, der hat…“, „Die soll mal schön ihr Problem allein lösen…“ Konflikte tragen stark dazu bei, dass Mitarbeitende nicht mehr miteinander sprechen. Sie suchen sich dann einen Umweg über Dritte, die nicht am Konflikt beteiligt sind. Das sorgt nicht nur für schlecht Stimmung und Unmut, sondern hat auch andere Auswirkungen – so dauert in der Konsequenz beispielsweise die Wertschöpfung länger. Aber wie kommuniziert jemand, der zwischen Erwartungen und dem Ergebnis einen Missstand sieht? Herrscht überhaupt eine aufrichtige Kommunikation, wenn sich Unzufriedenheit breit macht? Entscheidet sich die betroffene Person dazu, einen Missstand anzumerken, bedeutet es für sie unter Umständen in einen Konflikt zu treten. Andersherum betrachtet, fördert diese Person den Konflikt, indem sie ihn schlicht ignoriert – mitsamt der verbundenen Konfliktkosten.

 

Kommunikation in Querschnittsteams

Querschnittsteams setzen sich aus Menschen zusammen, die sich analog zu ihrer Rolle befinden. Häufig werden diese Teams in Organigrammen nicht offiziell aufgelistet, obwohl sie unbewusst gemeinsam handeln. Nicht selten fehlt es diesen Teams an Elementen wie beispielsweise dem transparenten Arbeiten. Womöglich gibt es personeninterne Konflikte oder schlichtweg unterschiedliche Interessen. Im schlimmsten Fall setzt sich das Team aus Einzelkämpfern zusammen, die zwar Führungsverantwortung haben, es ihnen jedoch an Teamzugehörigkeit fehlt. Da Retrospektiven in diesen Bereichen häufig fehlen, sind ebenso Räume, in denen konstruktiv über Konflikte und andere Schwierigkeiten gesprochen werden könnte, Mangelware. Auf der operativen Ebene gibt es in agilen Teams einen Coach oder Scrum Master, welche das Miteinander im Fokus haben. Nicht vorhanden sind diese jedoch auf der Führungsebene und den damit verbundenen Querschnittsteams – aber weshalb eigentlich nicht? Meiner Meinung nach ist dies verschenktes Potenzial. Wenn nicht sogar eine mögliche Steigerung der Konfliktkosten.

 

Kommunikation auf Teamebene

Agile Teams leben von täglicher Kommunikation. Ein Minimum dieser wird durch das Daily Stand-up sichergestellt, mit dem Ziel, sich als Team den Tag zu organisieren. Grundlage des Dailies bildet ihr Board, welches den Arbeitsfluss wie ihre Arbeit transparent abbildet – ein besonders hilfreiches Tool, um richtige Gespräche führen zu können. Reife Teams hingegen sprechen in Retrospektiven über ihre Konflikte und haben in der Regel einen konstruktiven Umgang miteinander.

 

Kommunikation entlang der Wertschöpfung

An der Wertschöpfung sind immer mehrere Teams beteiligt. Häufig finden Transparenz und die Dailies ausschließlich auf Teamebene statt – sprich, als isolierter Teilabschnitt der Wertschöpfung. Häufig fehlt die Transparenz entlang des Wertstroms, damit sich die entsprechenden Teams zur richtigen Zeit koordinieren können. Ohne diese Transparenz findet die Kommunikation, wenn überhaupt, unkoordinierter statt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird auch dann nicht über die richtigen Dinge zur richtigen Zeit gesprochen, da sowohl die Sichtbarkeit des Wertstroms als auch die der Arbeit fehlen.

 

Kommunikation der Strategie

Wie oft kommt es vor, dass Strategien verkündet werden – häufig in schicken Power Point Slides oder sie gehen in Confluence unter. Die Strategie wird z. B. auf einem Board sichtbar gemacht, was bedeutet sie wird in kleinere Ziele übersetzt, was wiederrum kleinere Ziele für das operative Geschäft bedeutet. Also aktiv mit der Strategie und dessen Ziele arbeiten. Schwieriger wird es vor allem bei Ideen, welche die richtige Kommunikation fördern. Sprich, der Visualisierung von Arbeit und ihrem Arbeitsfluss. Wenn die Arbeit sowie ihr Weg durch das Unternehmen hingegen sichtbar sind, wirft das wiederum neue Fragen auf, die zu Gesprächen anregen sollten. Zudem sollten Retrospektiven auf jeder Ebene durchgeführt werden – da sie vor allem zu konstruktiven und strukturierten Ergebnissen mit klaren Ergebnissen führen.

Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Gibt es auch dort Stellen, an denen die Kommunikation öfter ins Stocken gerät? Haben Sie schon darüber nachgedacht, wie es sich anfühlen würde, vor einem Board zu kommunizieren, auf dem die Arbeit und alle Projekte sichtbar sind? Rufen Sie mich gerne an oder schreiben mir, um einen unverbindlichen Gesprächstermin zu vereinbaren.